Gelenke und Gelenkformen: Kugelgelenk, Nußgelenk, Walzengelenk, Scharniergelenk, Radgelenk, Drehscharniergelenk, Eigelenk, Sattelgelenk, planes Gelenk. Der erwachsene Mensch hat insgesamt mehr als 200 Gelenke. Es gibt 140 echte und je nach Definition bis zu 120 unechte Gelenke.

Gelenke stellen die Verbindungen zwischen den Knochen her. Gemeinsam mit Muskeln, Sehnen sowie Bändern sorgen sie für Stabilität aber auch Flexibilität. Ohne sie wäre das Skelett starr und Bewegungsabläufe unmöglich. Es gibt 140 echte und je nach Definition bis zu 120 unechte Gelenke.

Außer für die Beweglichkeit dienen Gelenke auch als Schutz für die Knochen

  • vor Belastungen durch das eigene Körpergewicht und
  • bei ruckartiger Bewegung sowie Aufprallen.

Je nach Form der Knochenverbindung ist Strecken, Beugen und/oder Drehen möglich.

Echte Gelenke (Diarthrosen)

Die echten oder diskontinuierlichen Gelenke, Diarthrosen, sind Verbindungen zwischen 2 oder mehreren Knochen, die Bewegung ermöglichen.

Zu einem Gelenk gehören:

  1. die artikulierenden Gelenkflächen, facies articulares, die meist mit hyalinem Knorpel überzogen sind,
  2. die Gelenkkapsel, capsula articularis (deren äußere Schicht aus straffem Bindegewebe sich in das Periost fortsetzt, deren innere Schicht, die Membrana synovialis, die Gelenkschmiere absondert,
  3. die Gelenkhöhle, cavum articulare, ein spaltförmiger, kapillärer Raum
  4. Verstärkungsbänder zur Verstärkung der Kapsel, zur Führung und Hemmung von Gelenkbewegungen
  • Bänder im Gelenk (Disci und Menisci articulares, verschiebbare knorpelige Gelenkkörper, die als Puffer dienen und inkongruente Gelenkflächen ausgleichen)
  • Schleimbeutel (faserknorpelige Pfannenlippen zur Vergrößerung mancher Gelenkpfanne)

 

Gelenkformen

  1. Kugelgelenk mit kugelschalenförmigen Gelenkflächen, z.B. Schultergelenk

gestattet Bewegungen in alle Richtungen

  1. Nußgelenk, dessen Pfanne den Gelenkkopf mehr als halb umfaßt, z.B. Hüftgelenk
  2. Walzengelenk
  3. a) Scharniergelenk, ein Teil hat eine Führungsrinne, das Gegenstück eine Führungsleiste

gestattet Bewegung nur in einer Ebene, z.B Articulatio humeroulnaris (Ellbogengelenk)

  1. b) Radgelenk, scheibenförmiger Gelenkkopf mit entprechender Pfanne, z.B. articulationes radioul- nares
  2. c) Drehscharniergelenk, das Kniegelenk mit der Patella im Ligamentum patellae
  3. Ellipsoid- oder Eigelenk mit ellipsoiden Gelenkflächen erlaubt Bewegung um 2 Hauptachsen

z.B. Articulatio radiocarpea

  1. Sattelgelenk mit 2 sattelförmigen Gelenkflächen, z.B. Articulatio carpometacarpea des Daumens
  2. Plane Gelenke mit 2 planen Gelenkflächen (Articulatio femoropatellaris und Zwischenwirbelgelenke), die frei gegeneinander gleiten können.

 

Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des Körpers. Es besteht aus 2 Gelenken, der Articulatio femorotibialis und der Articulatio femoropatellaris (planes Gelenk). Es trägt die meiste Last. Beim Treppensteigen belasten wir unser Kniegelenk mit mehr als dem dreifachen Körpergewicht.

Seine Besonderheit sind die Kreuzbänder im Gelenk und die Kniescheibe, Patella, im vorderen Band und starke seitliche Bänder.

Fast unbewegliche Gelenke (Amphiarthrosen)

Amphiarthrosen besitzen knorpelige Strukturen und haben einen Gelenkspalt. Allerdings sind die dazu gehörenden Bestandteile so straff untereinander verbunden, dass Bewegung fast unmöglich ist. Sie stellen eine Sonderform der echten Gelenke dar und sorgen für Flexibilität.

Beispiele für solche nahezu unbeweglichen Gelenke sind das Ileosakralgelenk und die Gelenke zwischen den Hand- sowie Fußwurzelknochen.

Unechte Gelenke (Synarthrosen)

Unechte oder kontinuierliche Gelenke (Synarthrosen) sind weitgehend unbewegliche Verbindungen zwischen Knochen, die aus Bindegewebe, wie Sehnen, Bändern oder Knorpel bestehen. Sie haben im Gegensatz zu echten Gelenken keinen Gelenkspalt und sind in der Bewegungsfähigkeit eingeschränkt.

Die unechten Gelenke (Synarthrosen,) zum Beispiel zwischen den Schädelknochen und den Wirbeln, spielen insbesondere beim Wachstum des Menschen eine wichtige Rolle. Sie dienen als eine Art Puffer bei der Ausbildung von Knochen.